Benigna Werthen
Nachts, wenn alle Kinder schlafen (sollten), huschen zehn Finger mal schnell, mal langsam über die Tastatur des alten Laptops. Wundersame Figuren erwachen zum Leben: Neugierige Trollkinder, gefährliche Hexen, zauberhafte Elfen und wilde Kobolde erobern die leeren Seiten des Bildschirmes, erfüllen den imaginären, uralten Buchenwald mit ihrem Lachen und erleben spannende Abenteuer.
Gut, dass Benigna Werthen, Jahrgang 1967, eine Nachteule ist. Sonst würde die berufstätige Mutter von zwei Kindern ihrem liebsten Hobby, dem Schreiben von Geschichten und Gedichten, nur wenig Zeit widmen können. Gut auch, dass diese Kinder und ihre Spielkameraden besonders die selbst erfundenen Geschichten so lieben, denn das ist das Elixier, das dringend benötigt wird, um nachts die Augen offen und die Phantasie blühen zu lassen.
Benigna Werthen hat Psychologie in Kiel studiert, bevor sie 1994 ihre Arbeit im Gesundheitswesen begann. Seit 1999 ist sie Vorstandsreferentin der Vorstände einer großen deutschen Krankenkasse. Im Jahr 2007 wurde ihr für ihre Dichtung der Paul-Gerhardt-Preis verliehen.
„Kinder sollten mit spannenden, liebevollen Geschichten aufwachsen dürfen, die selbst im Zeitalter der immer schnelleren und aggressiveren Bildvorgaben die kindliche Phantasie positiv anzuregen vermögen. Mit Geschichten, die durch schöne Sprache die Lust auf das Vorlesen und Selberlesen wecken. Kinder brauchen erfundene Welten, in denen sie Antworten auf ihre Ängste, Zweifel und Fragen finden. In der Sicherheit einer Geschichte lernen sie, mit diesen umzugehen, denn sie haben die Gewissheit, dass am Ende immer das Gute siegen wird.“
Mit den Elin Büchern gibt Benigna Werthen ihr Debüt als Kinderbuchautorin. Ihre Geschichten sind nicht nur zauberhaft und spannend geschrieben, sondern eine besondere Liebeserklärung an die Natur. Im Wechsel der Jahreszeiten werden der Wald und seine Tiere kindgerecht und originell beschrieben.
So versucht das hübsche und mutige Waldtrollmädchen Elin in "Elin und der Schattenkobold", im Winter mit ihren Freunden einen gefährlichen Schattenkobold aus ihrem Zuhause zu vertreiben. Doch wie wird man diesen Schatten los? Die Kinder müssen lernen, dass Wut und Aggression immer aus Angst entstehen. Erst dann gelingt es ihnen, dem Kobold wieder zu seiner früheren bunten Gestalt zu verhelfen.
"Wenn man versteht, dass sich hinter Aggressionen und Wut immer eine Angst verbirgt - die Angst vor Neuem oder Fremdartigem beispielsweise oder die Angst, die Liebe oder Zuwendung eines Menschen, vielleicht auch die Kontrolle zu verlieren, - kann man ganz anders auf diesen "Schattenkobold" eingehen. Man muss ihn nicht mehr fürchten und bestrafen, sondern man kann ihm helfen, seine Angst zu überwinden. Ein wunderbar positiver Ansatz, um mit aggressiven Menschen umzugehen. Und wer kennt sie nicht, die "Schattenkobolde" dieser Welt?"
Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt die Autorin, die selber sehr gerne liest, am Waldesrand in Hamburg. Das Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald ist Mittelpunkt vieler Familienausflüge, seien es Fahrradtouren, Picknicks oder lange Spaziergänge. Und genau dieser Wald mit seinen weichen Moosbänken, riesigen Baumknollen und bizarren Astformationen inspiriert sie immer wieder zu spannenden und phantastischen Abenteuergeschichten.
Zu den Elin Büchern gehören: „Elin und der Schattenkobold“ (Winter), „Elin und die verborgene Welt“ (Frühling), „Elin und das Geheimnis des Waldes“ (Sommer) und „Elin und das Feenlicht“ (Herbst).